Donnerstag, 29. Juni 2017
Wetterwahnsinn
Was macht man wenn man den Sommer eigentlich mag, durch die andauernden Temperaturschwankungen bzw. -extreme aber andauernd Probleme mit dem Kreislauf oder dem Stoffwechsel hat?
Rischtisch. Man meckert dass es zu heiß ist und jammert wenn's zu kalt ist. Yay! ... Oder so.

Mir geht's jedenfalls so. Wem noch? Vermutlich einigen.
Kaum geht das Quecksilber über die 20°C-Marke schwitze ich wie eine Bekloppte. Das ist auf der einen Seite natürlich sehr gut für den Temperaturausgleich des Körpers. Auf der anderen Seite öle ich aber auch bei der geringsten körperlichen Betätigung so sehr dass mir der Schweiß in die Augen läuft. Und irgendwelche Cremes erst gar nicht einziehen, sondern sich mit dem Schweiß mischen und so äußerst nützlich sind. Nicht.
Das ist ganz besonders toll wenn man sich mal hübsch macht weil irgendwas ansteht - bei mir war's eine Hochzeit in der Familie - und einem dann weil warm oder sonstwas das Gesicht buchstäblich wegläuft. Da kann man abpudern und Fixingspray draufknallen was die Packung hergibt. Bringt nüscht. Und ist ganz toll wenn man eine weiße Hose trägt...

Schön sind auch die bei mir mit der Hitze einhergehenden Wassereinlagerungen - die gerade in den Füßen so extrem sind dass ich kaum laufen kann. Und wenn ich dann was dagegen nehme - Brennesseltee, buäh - laufe ich auch den Rest des Tages deshalb zur Toilette. Läuft.


Vom Wetterwahnsinn bleibt aber auch meine Arbeit nicht verschont. Wie am Montag bereits erwähnt haben wir diese Woche ja Naturwoche. Das bedeutet nicht dass sich die Erwachsenen eine Woche nicht rasieren, sondern dass man die Kids durch die Botanik scheucht. Nur nochmal zur Erklärung.
Gestern (Mittwoch) war das ein recht abenteuerliches Unterfangen, da es am Dienstag schon recht ausgiebig geregnet hat und meine Kollegen und ich die Meute in ihre Witterungsbeständigen Klamotten packen mussten. Das fing schon damit an dass immer noch einige Kinder ihre gefütterten Gummistiefel vom Winter da hatten - oder Teile der Matschgarderobe gefehlt haben. Und meistens gehört diese mangelhafte Ausrüstung auch genau zu den Eltern die am lautesten Schreien wenn ihre Kinder mit dreckigen Klamotten heim kommen.
Das ist etwas das ich auch nicht verstehe... aber mich über dieses Thema auszulassen würde definitiv den Rahmen sprengen. Eventuell komme ich da irgendwann nochmal dazu!

Jedenfalls sind Kinder bei schlechtem Wetter unerträglich. Wirklich. Sie sind darauf angewiesen im Gebäude zu bleiben bzw. sich den (Gott sei Dank!) überdachten Sandkasten mit den Anderen zu teilen. Ausweichmöglichkeiten gibt es in meiner KiTa leider Gottes kaum bis gar nicht.
Entsprechend brummt einem als Erzieher dann auch spätestens nach zwei Stunden so dermaßen der Kopf dass man die Minuten bis Feierabend zählt. 25 Kinder schwatzen durcheinander. Es steigert sich immer weiter von der Lautstärke, weil irgendwo eine Diskussion losbricht und die eigenen Argumente erwiesenermaßen besser sind wenn man sie einfach lauter ausspricht als sein Gegenüber. Zwei Tische weiter versucht eine andere Gruppe lauter zu sprechen damit sie sich noch halbwegs gut verstehen. Und so weiter. Nach spätestens zehn Minuten herrscht eine Lautstärke von gut 86 Dezibel (wurde gemessen), in Tonlagen die einem teilweise die Füllungen in den Backenzähnen vibrieren lassen.

Und da sag' nochmal jemand der Job des Erziehers sei easy...

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